2014
Eine ganz besondere Sache organisiert die Jugendgruppe Anfang des Jahres 2014: Sechs Flüchtlinge der sogenannten Lampedusa-Gruppe, die in der St. Pauli-Kirche Unterschlupf gefunden haben, werden zu einem kulinarisch-thematischen Abend eingeladen. Gemeinsam erfreuen wir uns eines selbst zubereiteten Buffets, und anschließend berichten unsere Gäste von ihrem Leben zu Hause, ihrer oft sehr dramatischen Flucht und der ständigen Angst vor Festnahme und Abschiebung. Niemand der Jugendlichen geht an diesem Abend nach Hause, ohne die Diskussion um Flucht und Asyl in Deutschland künftig etwas intensiver zu verfolgen. Und unsere neuen Freunde verstehen den Abend bei uns als einen Ausdruck unserer Solidarität in ihrer schwierigen Situation.
Der Baui kooperiert seit einigen Jahren sehr erfolgreich mit mehreren Schulen aus dem Viertel: Aus der Schule Thadenstraße, der Louise-Schröder-Schule, der Schule Bernstorffstraße und der Grundschule St. Pauli kommen insgesamt 11 Klassen und Kurse einmal wöchentlich zu uns, um zu bauen, zu spielen, zu klettern oder zu basteln. Sechs von ihnen erhalten bei uns sogar ein frisch gekochtes Mittagessen. Plötzlich aber funkt uns die BSB, also die für die Schulen zuständige Fachbehörde, dazwischen: Ohne es vorher mit irgendwem abzusprechen, gelten nach den Sommerferien plötzlich neue Regeln. So dürfen Bauten plötzlich die Höhe von 2 Metern nicht mehr überschreiten. Die haben nichts von Baui-Pädagogik kapiert! Nicht nur wir sind entsetzt, sondern auch viele Kinder, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer.
Wir starten mit Unterstützung anderer Bauis sofort eine Kampagne, informieren Parteien und Behörden, und schließlich gibt es sogar Berichte in der Presse. Wir erreichen, dass es neue Verhandlungen gibt, und kurz vor Weihnachten erzielen wir tatsächlich einen Kompromiss, der die Baui-Arbeit weiterhin so möglich macht, wie wir sie kennen und lieben. Ein schöner Erfolg - Widerstand lohnt sich!